Aus für das Spectaculum

Nach 40 Jahren geht eine Ära zu Ende: Das Mittelalterliche Spectaculum in Oberwesel wird es zukünftig in der Form, wie Tausende Mittelalter-Fans es in all den Jahren kennengelernt haben, nicht mehr geben. Inzwischen sind die Sicherheitsbestimmungen und Brandschutzauflagen so hoch, dass sie weder finanziell noch organisatorisch von den ehrenamtlich tätigen Vereinsmitgliedern zu stemmen sind.

Hinzu kommt, dass die inzwischen verschärften Vorschriften das authentische Flair in den historischen Mauern der mittelalterlichen Stadt zunichtemachen. Zum Ambiente gehören vor allem das Stroh, das stimmungsvolle Kerzenlicht am Abend sowie die Dekostoffe, mit denen alles kunstvoll verhüllt wird, was an die Neuzeit erinnert. All das ist den Sicherheitsexperten ein Dorn im Auge. Ohne diese originellen und wesentlichen Bestandteile verliert die Veranstaltung jedoch ihren ursprünglichen Charakter und die Besucher wären mehr als enttäuscht, wenn diese fehlten, wie Vorsitzender Jo Fladl bei Mitgliederversammlung ausführte. „Unter diesen Bedingungen wollen und können wir das Fest nicht mehr veranstalten“, sagt Fladl.

Dieser Meinung waren auch die zahlreich erschienenen Mitglieder, denen ebenfalls die Enttäuschung anzumerken war. Auch die Medien, die das Spectaculum über Jahrzehnte begleitet haben, sprechen im Zusammenhang mit dem Aus für das Spectaculum von „einem herben Verlust“. Die Rhein-Zeitung kommentiert es so: „Ein Verlust für Oberwesel, für das Mittelrheintal, für die gesamte Region. Der Verein hat es über Jahrzehnte hinweg geschafft, das mittelalterliche Erbe Oberwesels – für Jung und Alt – erlebbar zu machen und der Stadt ein besonderes Gesicht zu geben.“
Mehr dazu: RHZ_14-06-2025.pdf