
Liebe langjährige Besucher und Gäste,
liebe Freunde und Freundinnen unseres
Mittelalterlichen Spectaculums,

mit großem Bedauern und schweren Herzens sehen wir uns gezwungen, das Spectaculum in Oberwesel nach 40 Jahren und 20 durchgeführten Festen einzustellen. Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen – schließlich war das Spectaculum nicht nur eine Herzensangelegenheit, sondern auch ein kultureller Höhepunkt in der Region, der über Jahrzehnte hinweg Tausende Besucher in seinen Bann gezogen hat und Generationen von Helfern, Künstlern und Gästen zusammenführte.

Doch die Realität, mit der wir uns als Veranstalter konfrontiert sehen, lässt uns keine andere Wahl. Die behördlichen Auflagen und gesetzlichen Vorgaben sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen – in einem Maße, das ehrenamtlich organisierte Kulturveranstaltungen wie die unsere zunehmend unmöglich macht. Wo früher der gesunde Menschenverstand und das gemeinsame Engagement ausreichten, regieren heute Paragraphen, Vorschriften und eine Flut an bürokratischen Hürden. Sicherheitskonzepte, Lärmgrenzwerte, Brandschutzverordnungen und Dokumentationspflichten fordern nicht nur personelle und finanzielle Ressourcen, die weit über unsere Möglichkeiten hinausgehen – sie dämpfen auch die kreative und spontane Kraft, die ein Fest wie das Spectaculum überhaupt erst lebendig macht.

Wir stellen nicht in Frage, dass Vorschriften wichtig sind – aber das Maß der Anforderungen steht für uns in keinem Verhältnis mehr zum Charakter einer offenen, friedlichen und traditionsreichen Veranstaltung wie dem Spectaculum. Der Kultur wird hier ein Korsett angelegt, das nicht mehr der Realität des Ehrenamts und der Veranstaltungsvielfalt gerecht wird.

Einen Hoffnungsschimmer gibt es dennoch: Wir sind bestrebt, das Fest in anderer und sicherlich abgespeckter Form wieder aufleben zu lassen. Dazu braucht es allerdings Zeit zum Nachdenken und ebenso auch gute Ideen und tragbare Konzepte. In dieser Findungsphase sind alle gern eingeladen mitzuwirken, damit wir bis spätestens zur Bundesgartenschau 2029 einen Mittelalterevent – in welcher Form auch immer – wieder auf die Beine stellen können. Gute Ideen sind das eine, genauso wichtig sind aber auch die Personen, die mitmachen und uns ehrenamtlich unterstützen.

Unser besonderer Dank gilt an dieser Stelle all den treuen Besuchern, Unterstützern, Helfern und Künstlern, die das Spectaculum über all die Jahre getragen haben. Es war ein großartiges Kapitel – und es ist in bedauernswerter Weise ein Zeichen unserer Zeit, dass diese Ära nun zu Ende geht.

Unter dem Menüpunkt „Rückblick“ können Sie noch einmal eintauchen in das besondere Flair unserer zurückliegenden Feste und in Erinnerungen schwelgen.